Wir haben als anschaulichen Baustein im Zusammenhang mit populistischen Diskussionen die Demonstrations-Taktik „Schwarzer Block“ ausgemacht. Hier kulminieren Wut auf etablierte politische Parteien und das Bedürfnis, eigener Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. Beim Phänomen „Schwarzer Block“, das bei Strömungen sowohl von rechts als auch von links auftritt, können wenige kleine Entscheidungen dazu führen, dass eine Demonstration eskaliert oder friedlich verläuft. Aktuelle Beispiel hierfür sind die G-20-Demonstrationen in Hamburg und Parteitage der AfD.
Die Spielerin bzw. der Spieler soll den Schwarzen Block einer Demonstration durch eine Stadt vorbei an Geschäften, Barrikaden und Passanten führen. Dabei gilt es, die Anziehungskraft der Demonstration für die Zivilbevölkerung zu erhöhen, indem die Aggressivität der eigenen Gruppe so im Zaum gehalten wird, dass die Polizei nicht einschreitet und es nicht zu Zerstörungen kommt.
Unity3D
Eine Herausforderung stellte für uns zunächst dar, Akteure und Aktionen wärend einer radikalisierten Demonstration gezielt auszumachen. Wir legten zunächst folgende Aktionselemente für den Schwarzen Block in unserem Game fest:
Unsere Überlegung für die Parolen ist eine jeweils variierbare Aura von friedlich über aufgeheizt bis zu eskaliert. Je nach Aura soll es möglich sein, zusätzlich Demonstranten anzulocken, den Schwarzen Block zu erweitern oder in offene Konfrontation abzudriften.
Für die Akteure konzentrierten wir uns als erstes auf die Grundakteure „Schwarzer Block“ als Kollektivelement, die „Zivilisten“, die „Demonstranten“ und die „Fußpolizei“.
Dieses Spiel soll einen authentischen Eindruck in die Entscheidungsvielfalt, -geschwindigkeit und -komplexität innerhalb des Zentrums einer aufgeheizten Demonstration bieten. Über die schnellen Enscheidungsdilemmata sollen Reflexionsanlässe geschaffen werden. Dabei sollen sowohl Menschenrechtsfragen als auch die politische Urteilskompetenz geschult werden.
Isabel, Roman, Jasper, Sebastian